Wie ASUS die Garantie für Nexus 7 verweigert und noch Geld verlangt. Fail!

fail

Update 12:11 Uhr: Gerade einen Anruf von Asus erhalten. Wird nun doch kostenfrei repariert. Ach da schau mal einer an! 🙂 Der nette Mitarbeiter teilte mir mit, das sei ja alles nur, weil keine Rechnung beilag. In der Mail von Asus mit der Absage lautete die Aussage noch: „Der am Gerät bemängelte Defekt ist leider nicht durch die Herstellergarantie abgedeckt.“ Spinne ich, oder klingt das nicht eindeutig? Egal. Hätte ich den Anruf auch ohne diesen Blogbeitrag erhalten? Wir wissen es nicht.

206 Euro Reparaturkosten für ein 120 Euro Tablet in der Garantiezeit? Oder wahlweise 75 Euro bei Nichtreparatur? Klasse, Asus! Aber hier die lange Version:

Da trifft einen ja glatt der Schlag. Gut, ich wurde früher schon desöfteren von Freunden gewarnt „Was? Du willst dir allen Ernstes etwas von Asus kaufen? Um Gottes Willen!“. Habe ich dummerweise nicht so wirklich ernst genommen. Vergangene Weihnachten habe ich mir direkt bei Asus dann aber ein günstiges – weil refurbished – Nexus 7 Modell 2012 ergattert. Ich habe um die 120 Euro bezahlt und es sollte normale Herstellergarantie haben. Super!

Aber so richtig warm wurde ich mit dem Gerät nie. Es war in der Presse und in Tests immer hochgelobt worden. Viel Leistung, sogar mit Quadcore-CPU, für wenig Geld. Mein Nexus 7 schien aber irgendwie recht behäbig zu sein. Und das wurde mit der Zeit nicht gerade besser, schließlich war es mir am Ende sogar zu anstrengend, damit einfach nur ein wenig zu Surfen, weil erstens die Tastatur gerne mal eeewig brauchte um zu erscheinen, dann die Tastendrücke mit sekundenlangen Verzögerungen angenommen wurden und letztlich dann auch oft einfach der Standardbrowser (Chrome) crashte. Und dabei den ganzen Launcher am besten auch noch gleich mitnahm. Tolle Wurst.

Eine Weile lag das Ding dann einfach in der Schublade herum, ich hatte keinen Nerv, mich darum zu kümmern. Kürzlich googelte ich mein Problem aber einfach mal und habe interessante Dinge gefunden, wie z.B. diese hier:

http://www.tabtech.de/android-bzw-google-tablet-pc-news/nexus-7-das-langsame-sterben-des-einstigen-vorzeige-tablets-wegen-zu-billigem-speicher

„Das Google Nexus 7, welches von Asus gebaut wird, gehörte bei der Vorstellung zu den besten Android Tablets auf dem Markt. Ausgestattet mit einem 7 Zoll großen IPS-Display, dem schnellen Nvidia Tegra 3 Quad-Core-Prozessor und einem niedrigen Preis von ab 199€ hat es wirklich sehr viele Abnehmer gefunden. Mit der Zeit haben aber viele dieser Käufer größerer Probleme bekommen, wobei das Tablet mit der Zeit immer langsamer wurde bzw. immer sehr große Lags von bis zu 10 Sekunden wahrnehmbar waren.“

(Zitat aus obiger Seite)

Bingo! Das ist es! Die Vermutung von billigem Speicher wurde dort geäußert. Könnte jedenfalls zum Fehlerbild passen.

Also gut, ich habe ja Garantie (dachte ich), schicke ich das Gerät also ein. Nach dem üblichen RMA Prozess kam vorhin die E-Mail.

„Hiermit möchten wir Sie Informieren, dass wir Ihr Produkt mit der RMA-Nummer: xxxx / Seriennummer: xxxx erhalten haben. Der am Gerät bemängelte Defekt ist leider nicht durch die Herstellergarantie abgedeckt. „

Das Folgende jedoch war dann der Knaller. Möchte ich es repariert haben, soll ich 206,76 Euro bezahlen. Kinnlade unten. Das Ding hat damals 120 Euro gekostet!! Ok, aber was wenn nicht? Weiter unten in der Mail die Aufklärung: Wenn ich der Reparatur nicht zustimme, soll ich dennoch 74,97 Euro bezahlen, damit ich mein Gerät unrepariert wiederbekomme! Der Blutdruck steigt weiter. Grübel. E-Mail beantworten. Ich schrieb, neben eindeutigem Ausdruck der Empörung über die Sachlage selbst, dass die Jungs ihren Elektroschrott behalten sollen und ich sicher nichts bezahle. Als Alternativen schlug ich noch vor, es einem weiteren Ahnungslosen wieder als Refurbished zu verkaufen oder wahlweise in den Mixer zu werfen. Und dass ich andere Kunden vor diesem Gebaren warnen werde. Zum Beispiel hier im Blog 🙂

Wirklich schade das Ganze. Erklärt aber womöglich auch, warum Asus nicht gerade den besten Ruf in meinem Freundeskreis hatte. Ich habe mir doch tatsächlich schon Zenbook Prime Ultrabooks angeschaut, weil mir die wirklich gut gefallen haben. Zu dumm nur, dass ich bei solchen Dingen absolut nachtragend und wählerisch bin, bei welchem Hersteller ich einkaufe. Da war ich schon immer auch Sympathiekäufer oder besser gesagt: Antipathie-Nicht-Käufer. Wenn also ein Laden wie Asus mit so einer Aktion bei mir verschissen hat, dann hat er einfach verschissen.

Gut, eine Sache muss ich mir vermutlich selbst ankreiden: Garantie ist nicht das gleiche wie der (gesetzliche) Gewährleistungsanspruch. Ein fieser Hersteller kann die Garantie jederzeit ablehnen und den Mittelfinger zeigen. Das ist mir aber mit Asus tatsächlich zum ersten Mal passiert. Bis jetzt war wirklich noch jeder Hersteller von Elektro- oder Elektronikgeräten sehr kulant und zuvorkommend bei der Garantieabwicklung. Hätte ich mich eher mit dem Problem befasst, wäre ich noch problemlos im ersten Halbjahr der Gewährleistung ohne Beweislastumkehr gewesen. Dann sähe die Sache möglicherweise anders aus. Nun bin ich ein paar Tage drüber. Gewährleistungsanspruch habe ich damit zwar meines Wissens immer noch, aber wie soll man denn als Kunde beweisen, dass der Fehler schon von Anfang an vorhanden war? Richtig, gar nicht. Bleibt nur eine Erkenntnis: NIE MEHR ASUS!

Hat noch jemand mit dem „tollen Service“ von Asus Erfahrungen machen dürfen? Oder kennt ihr solche Probleme von woanders?

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Servus! Mein Name ist Michael Gregor, ich bin ehemaliger E-Commerce Student an der FHWS, Blogger, Webworker und schon IT-Geek seit ich 1994 meinem ersten 386er hatte 🙂 Meine Leidenschaft gilt neben den alten Bekannten wie SEO und Bloggen inzwischen dem Aufbau von Online Akademien und Kursplattformen.
  1. Hi Michael,

    auch ich habe nun Bekanntschaft mit dem niederländischen Asus-Kunden“service“ gemacht. Es geht um ein Nexus 7, welches bei 12 Monaten Garantie nach 14 Monaten nicht mehr funktioniert. Das Gerät hat sich entschlossen, einfach gar nicht mehr anzugehen. Ich tat es leichtfertier Weise exakt wie du und sendete das Baby zum an den Gott-weiß-was-Dienstleister XY, der ganz nach dem Prinzip „Outsourcing“ die Kundenabfertigung für Asus erledigt.

    Kaum 5 Tage nach Versand via DHL Packstation auf eigene Kosten (3,79 Euro) kam dann der Kostenvor(terror-)anschlag:
    Bin ich gewillt, das Asus Nexus 7 über meine anzen 14 Monate hinaus zu verwenden, gewährt man mir dieses Privileg nach Zahlung von 251.78 Euro. Halleluja. In der Rechnung findet sich (neben zahlreichen Rechtschreibfehlern) übrigens der herzerwärmende Hinweis, dass sie „nach 20 Tagen einem Inkassobüro übertragen“ wird.

    Die Bearbeitungsgebühr ist übrigens nicht mehr so spottbillig wie bei deiner Einsendung (haha) – man hob den Preis moderat auf stattliche 86.87 Euro an (73 Euro zzgl. MwSt). Ein Schelm, wer dabei böse denkt, dass man sich seitens der Reparaturfirma dachte:

    „Lasst uns im Rahmen unserer geliebten alljährlichen Preisanpassung aus brutto doch einfach netto machen und von nun an statt insgesamt 74,97 Euro, einfach 86,87 Euro dafür verlangen, dass sich hier ein Mensch das Gerät 10 Minuten ansieht und die etwa neun Kundendaten in die Tastatur eingiebt, um die Rechnung zu verschicken – der Betrag ist genauso unrund und überteuert wie die Andere, nur dass wir damit noch mehr Geld für die zeit- und kostenintensive Beantwortung der tausenden weinerlichen Kundenbeschwerden haben, die uns tagtäglich erreichen, da wir für die Reparatur dann noch einmal einen stattlichen zweistelligen Betrag verlangen, der zusammen mit unserer Wucher-Gebühr die ursprünglichen Anschaffungskosten um mindestens 50% übertrifft.
    Das nächste Mal wird der Kunde dann seine Lektion gelernt haben und das zu beanstandene Produkt – wie es sich gehört – im nächstbesten Waldstück entsorgen, um danach gefälligst ein Neues zu erwerben. Oder gibt es etwa noch andere Hersteller, auf die der Kunde ausweichen wird??? Also uns als ausgelagertem Dienstleister ist das natürlich vollkommen egal, und Asus scheinen die Kunden auch am Asus vorbei zu gehen.“

    Sollte jemand von Asus gerade diabolisch schmunzelnd mitlesen: Mein Benutzername ist 4083406512144795 – gerne nehme ich ihre Entschuldigung und die Überweisung der Reparaturkosten entgegen – die Bearbeitungsgebühr dürfte die diese ja selbst MwSt-bereinigt abdecken.

    Also Michael, du bist nicht allein. Mit dir knirschen täglich Tausende mit den Zähnen, überweisen einen knappen Hunderter, nur um dann um zwei Weitere gebeten zu werden – und das alles weil sie sich erdreisten, ihr Produkt gern länger als 12 – 24 Monate verwenden zu wollen. Manche Menschen womöglich sogar mehr als drei (!) Jahre – ich weiß – die Vorstellung ist geradezu lächerlich utopisch.

    Zum Schluss noch eine Information an alle geneigten Lobbyisten, die ab und an auch gern einmal für Elektronikhersteller die Damen und Herren in den Behörden auf den rechten Weg geleiten: Das Umweltbundesamt arbeitet an Vorschlägen für eine Mindestbetriebsdauer-Kennzeichnung für Elektrogeräte!
    http://www.golem.de/news/geplante-obsoleszenz-umweltbundesamt-will-mindestbetriebsdauer-fuer-elektrogeraete-1506-114865.html

    Auf in die Hauptstadt ihr Lakeien des geplanten Verschleißes – es gibt Gesetzesvorschläge, die aufgeweicht werden müssen, pardon, deren negative Folgen für die Hersteller abgewehrt werden müssen! Nur durch eure harte Arbeit kann die Gerechtigkeit im Elektronikeinzelhandel in die Knie gezwungen werden!

  2. Ich erlebe gerade das gleiche. Habe mein Nexus 7 wegen eines defekten touchscreens eingeschickt, da ich ja noch in der garantiezeit bin. Ergebniss war das mir mittgeteilt wurde, das nur 12 monate garantie bestehen und ich jetzt entweder 200+ euro für die reperatur zahlen soll oder besagte 86,87 Euro dafür das ich meine defektes gerät zurück bekomme.
    Das nenn ich mal einen Kundenorientierte support.

    Für mich war das jetzt auch das letzte Asus gerät.

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