Da ich ja schon eine ganze Weile studiere, habe ich die Möglichkeit bestimmte Entwicklungen der letzten Jahre näher beobachten zu können. Und so ist mir vor kurzem wieder ein interessantes Phänomen aufgefallen, das es (jedenfalls an meiner Uni) noch vor wenigen Jahren definitiv nicht gegeben hat: Die Vermarktung von Lehrbüchern, welche die eigenen Profs veröffentlicht haben.
Nunja, dass unsere Professoren durchaus die eine oder andere Publikation in ihrem Portfolio haben, dürfte ja an sich nichts Ungewöhnliches sein. Neu dagegen ist für mich der Ansatz des „friss oder stirb“. So ist es mir nun schon mehrfach so ergangen, dass ein Prof sein eigenes Lehrbuch neben der Vorlesung zum unumgänglichen Klausurstoff erklärt hat. „Den Rest zum Thema finden Sie in meinem Buch, dies ist klausurrelevant“. Ach, wie freundlich. Hinzu kommt dann nicht selten, dass dieses knapp 200 Seiten lange Werk doch rund 15 Euro kostet (das geht aber auch locker bis über 25 Euro). Um dem aber noch direkt eins draufzusetzen, existiert natürlich – für den strebsamen Studenten – auch noch ein Buch mit Fällen und Lösungen. $$$… nochmal 15 Euro.
Mich würde ja durchaus interessieren, ob das auch andernorts solche Blüten treibt. Es ist ja nicht so, dass ich unsere Lehrbeauftragten nicht auch für ungemein unterbezahlt halten würde und sicherlich werden diese an solchen Buchverkäufen nicht „reich“… aber irgendwie kann ich mich erinnern, dass es zu den Dingen gehört, die „früher besser waren“ 😉
Ich selbst „müsste“ mir momentan 3 Bücher (+ eines mit Übungsaufgaben) in 3 Fächern zulegen, die dann mit etwa 80 Euro zu Buche schlagen würden. Nun bin ich zwar momentan in der glücklichen Lage, dass mir dies nicht unbedingt weh tut, aber ganz prinzipiell scheint es mir doch zumindest ein wenig bedenklich, dass man nun auch an die Geldbeutel der Studenten geht.
Und nun der Teil, der mein „Langzeitstudium“ betrifft: Das sind eben die gleichen Profs, bei denen ich schon vor Jahren mal die Vorlesung gehört habe (jaaa, die gleiche ;)). Damals ging es noch ohne. Scheinbar braucht man heute einfach mehr Geld… jaja, die Inflation, Wirtschaftskrise… 😉
greg
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