Von unbrauchbaren Prämienprogrammen…

Prämienprogramme
Prämien- oder Bonusprogramme sind ja allgemein eine ganz beliebte Art der Kundenbindung. Müssen sie zumindest sein, so unfassbar viele wie es davon gibt. Egal ob online oder vor Ort an der Kasse: Haben Sie die Deutschlandcard? Nein. Sammeln Sie Payback Punkte? Nö. Man kann diesem Spaß nicht entfliehen.

Über Sinn oder Unsinn lässt sich bei dem Thema sicherlich auch schön streiten. Auf der einen Seite könnte man argumentieren, dass die Boni solcher Prämienprogramme im Endeffekt wieder auf die Preise aufgeschlagen werden und man letztendlich blöd ist, wenn man nicht daran teilnimmt, um sich wenigstens wieder ein Stück zurückzuholen. Auf der anderen Seite haben diverse Aktionen sicherlich gutes Potenzial dazu, dass man etwas kauft, das man eigentlich gar nicht unbedingt braucht, weil irgendwo eine nette Prämie lockt. Oder wer hat noch keinen Abstecher zum Mäcces gemacht und ein teures Menü gekauft, obwohl er eigentlich nur zwei Cheeseburger für je einen Euro verputzen wollte, nur weil es gerade bunte Colagläser dazu gab? Na?? 😉

Natürlich gibt es schon immer wieder ein paar ganz brauchbare Bonusprogramme. Wer sowieso immer wieder bei einem bestimmten Anbieter einkauft, kann von einem spezifischen Programm bestimmt ein wenig profitieren (so kam ich zu meinem Bluetoothlautsprecher). Auf der anderen Seite existieren aber auch solche, bei denen man sich als Kunde schon recht veräppelt fühlt. Und hier spule ich ein paar Jährchen zurück: In unserer damaligen Studentenbude – der berüchtigten Freibier-WG – wurde neben Bier auch massenweise „schwarzes Gold“ (= Kaffee) von Jacobs konsumiert. Und schon damals gab es in jeder Packung die „Kronen“, die man sammeln konnte. Das waren Codes, die auf der Jacobs-eigenen Webseite eingegeben und später gegen Prämien eingetauscht werden konnten.

Zu der Zeit gab es sogar, neben allerlei Firlefanz, auch ganz brauchbare Prämien. Eine Auswahl an verschiedenen Kaffeepads zum Beispiel. Damit konnte man schon etwas anfangen. Da ich auch heute noch ganz gerne die Jacobs Pads durch die Senseo jage (und diese Codes noch immer in der Packung sind), habe ich kürzlich mal wieder in das Treueprogramm reingeschaut. An diesem Punkt werde ich der Überschrift dieses Artikels endlich gerecht: Die meisten Prämien erfordern eine Zuzahlung. Bunte Snackteller oder Löffel für 4 Euro? Ein Ritzenhoff Milchkännchen für 7 Euro? Zwei Kaffeetassen für 8 Euro? Wollte ich schon immer haben!!! Nicht. Natürlich braucht man trotzdem noch eine gewisse Anzahl an Prämienpunkten obendrauf. Nun gut, womöglich falle ich auch nicht in die Zielgruppe.

Also weiter gesucht. Oha, Tassimo Kapselmaschinen gibt es ja auch! Jetzt wird es interessant… oder doch nicht? Eine Bosch Tassimo Charmy (T55) für 55 Taler – sorry, es sind Taler, nicht (mehr?) Kronen – plus 60 Euro Zuzahlung. Dazu muss ich zunächst erklären, dass es pro Packung Kaffee bzw. Pads 3 Taler gibt. Für 55 davon muss man sich also schon einige Koffeinschocks geben. Dann noch 60 Euro obendrauf. Direkt im Internet gesucht und nach einer Minute die erwähnte Tassimo Maschine für 59,90 Euro gefunden.

Was zum … !?!? 😯

Ich habe mir daher mal den Spaß gemacht und den Jacobs Jungs eine Mail geschrieben, warum sie ihr Treueprogramm nicht einfach sterben lassen, statt es so unvorteilhaft für die User weiterlaufen zu lassen. Schließlich bekomme ich den Eindruck, man möchte seine Kunden durch solche Konditionen ohnehin vertreiben, nur um einen guten Grund zum Einstampfen des Programmes zu haben. Eine Antwort kam auch prompt. Man würde sich bemühen, stets eine große und vielseitige Auswahl an Prämien…

Ja, klar 🙄

Was wollen Unternehmen mit so einer Strategie erreichen und was erreichen sie letztendlich wirklich damit? Kommt man sich da nicht ziemlich verarscht vor?? Wer kennt denn ein paar Beispiele für gute – oder auch unnötige – Prämienprogramme?

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Servus! Mein Name ist Michael Gregor, ich bin ehemaliger E-Commerce Student an der FHWS, Blogger, Webworker und schon IT-Geek seit ich 1994 meinem ersten 386er hatte 🙂 Meine Leidenschaft gilt neben den alten Bekannten wie SEO und Bloggen inzwischen dem Aufbau von Online Akademien und Kursplattformen.